Was ist es, was mich fortzugehen drängt?

28.12.2020

Ist es der Genuss der Blamage des Gegenübers? Die fortwährenden Diffamierungen, die Denunziation? Waren es die ordinären Wortschwalle, welche durchsetzt waren mit Kraftausdrücken? Die passive Haltung und die a priori-Erklärung über die Untauglichkeit der Arbeit von zu Hause? Ist es die Furcht, keiner würde mehr arbeiten und sich als Vollzeitstelle der Meerschweinfütterung widmen oder viertelstündlich irgendwelche Variablen der Gleichung der Tochter zurechtformen?

Ich war zu ruhig. Vielleicht hätte ich in diesem Raum den Lärmpegel stützen sollen, indem ich irgendwelche Sätze in die Luft posaunt hätte um abzulenken und bestenfalls ein paar undefinierte Grunzlaute, Räuspern oder ein Lächeln zu ernten. Angebracht wäre es gewesen, wenn ich mich vehementer eingebracht hätte. Ebenfalls wurde der Wink mit dem Zaunpfahl in der täglichen Hast übersehen. Die ganze Zeit lag ich wie ein Fremdkörper in der stickigen Aura, um meine sterbliche Hülle vor den Monitoren zu halten. Alles hat angefangen mit diesem zirpenden Insekt, dem guten Willen und dem Glassplitter des IKEA-Geschirrs, der durchtrennten Sehne, dem Aufenthalt in der Uniklinik, dem noch längeren Aufenthalt zuhause und dem einhergehenden langen Nichtaufenthalt im Büro.

Der Blick war längst in die Zukunft gerichtet, als unverhofft die eingangs besagten, eruptiven Silben in einer destruktiven Art veräussert wurden. Argumentativ folgte ein glückloser Griff auf die basalen, rücksichtslosen und nackten Zahlen, die den Umstand untermauern sollten. Erst später blitzten die falschen Annahmen dieses törichten Herunterdeklinierens hervor. Meine anfängliche Verwunderung wurde durch Unverständnis und Enttäuschung abgelöst. Wie kann etwas derart heftig thematisiert werden, das vor zwei Monaten in der damaligen Aktualität nicht angesprochen wurde?

Es kann nicht, nicht kommuniziert werden. Häufig wird falsch oder ungerecht kommuniziert, was hinlänglich zum folgerichtigen - wenn auch nicht unumgänglichen - Bruch führte. Trotz schmerzhaften Erfahrungen bin ich reich an Erkenntnissen, an gewonnenen Menschenkenntnissen und dem Wissen, was ich ertrage, wie ich reagiere und weshalb ich mich auf meine stark ausgeprägte Prinzipientreue stütze. Was auch kommen mag, ich freue mich darauf und versuche mich meinerseits zu verbessern. Auf geht's!

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