Kosmos

04.09.2019

"Ohne den Blick in die Sterne gäbe es keine Zivilisation." Prof. Harald Lesch


Um 19:52, Pekinger Zeit, verschwindet die Sonne am Horizont. Die Schatten haben sich im unendlichen aufgelöst. Beinahe jeden Abend freue ich mich auf diese besondere Zeit. Die Luft ist trocken. Wolken finden sich keine am Himmel.

Zuerst glänzt ein Punkt auf, danach noch einer und noch einer. Der Himmel füllt sich mit Punkten von Sternen, Planeten und flimmernden Quasaren. Am Ende erscheint die Milchstrasse. Zuerst ist sie noch scheu, muss sich zunächst an die neue Dunkelheit gewöhnen. Etwas mehr als eine Stunde ist erst vergangen, als sich die Sonne verabschiedet hat. Das Warten hat sich gelohnt. Immer deutlicher erscheint sie. Auf der Erde, um mich, ist keine einzige Lichtquelle zu erkennen. Der Kosmos spendet mir Licht. Da liege ich auf dem sandigen Boden und schaue gegen den Himmel. Ich hoffe, dass keine Wolken aufziehen. Die Gedanken sind ebenso weit entfernt, wie diese Sterne. Die Anmut des Anblicks lassen ein ehrfürchtiges Gefühl in mir aufkeimen. Erst recht, als ich eine Sternschnuppe erblicke. An diesem Abend sind es deren drei. Wie klein ich mit meinem Velo auf dieser Erde bin. Wie klein die Erde im Kosmos ist. Der Mond bekommt seinen Auftritt dezent. Er ist zunehmend und steht noch flach über der Bergkette im Westen.

Wie oft bin ich abends müde in mein Bett gestiegen und habe in meiner täglichen, arroganten Routine diesen Anblick ignoriert. Es scheint, als müsste ich alles nachholen. Dieses Schauspiel bietet Suchtpotential.


"Diese ganze, von uns bewohnte Erde ist nur ein Punkt im Raum. [...] Warum sollte ich mich einsam fühlen? Befindet sich unsere Erde nicht in der Milchstrasse?" Henry David Thoreau

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