Terrassen

11.09.2019

Da, wo Korn und Weizen auf der Strasse ausgebreitet werden.
Da, wo Handwagen geschoben werden.
Da, wo Lehmhütten zerfallen und von Moosen bewachsen werden.
Da, wo die Luft nach verbrannter Kohle riecht.
Da, wo die Strassen nicht asphaltiert sind.
Da, wo keine Cosmoen mehr den Wegesrand säumen.
Da, wo ältere Menschen vor dem Eingang sitzen.
Da, wo die Felder von Hand bestellt werden.
Da, wo es ruhig ist.
Da, wo sich die Köpfe nach mir umdrehen.
Da, wo zu Fuss gegangen wird.
Da, wo man die Orientierung verliert.
Da, wo die Hektik nicht hingelangt.
Da, wo Kohle auf Dreiradwagen transportiert werden, die so schwarzen Rauch hinauspusten, wie die Kohle selbst.
Da, wo die Grosseltern die Enkel erziehen.
Da, wo es nach Kohl und Rüben riecht.
Da, wo die Strasse sich im Hügel windet, hinauf und hinter führt.
Da, wo es keine jungen Leute gibt.
Da, wo die Gesichter von der Sonne gegerbt sind und die Zeit tiefe Furchen erzeugt hat.

Da wo das Wirtschaftswunder China nicht gedeiht, da liegt die wunderbare, unerwartete Kulturlandschaft der Terrassenäcker. Ganze Hügel sind terrassenförmig gebaut. Je steiler der Hügel, desto kleiner die Terrasse. Über hunderte Kilometer fahre ich in diesem farbigen Wunder. Es könnte noch lange so weitergehen.

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